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Mode und Gärten: Eine verwobene Geschichte
Die diesjährige Sonderausstellung des Napoleonmuseum Thurgau widmet sich unter dem Titel «Vernäht! Mode & Gärten – ein Wechselspiel vom Mittelalter bis zur Belle Epoque» der Beziehung von prunkvollen Gewändern und prachtvollen Gärten. Um diese Verbindung zu beleuchten, schneiderte die Französin Nathalie Harran 22 unterschiedliche Kostüme nach historischen Vorbildern, die nun im Cinéma des Napoleonmuseums und in den Salons von Schloss Arenenberg gezeigt werden.
Kostbarer Genuss aus Seide, Spitze und Co.
Zarte, roséfarbene Blütenblätter fallen auf kostbare Stoffe hinab und hüllen sie in ein duftiges Blütenmeer. Behutsam applizierte Volants klettern wie schlanke Blütenranken den Rocksaum empor, unter welchem sich ein ausladender Reifrock wölbt. Delikate Schönheit zeigt sich aber auch an opulent bestickter Herrengarderobe: Hier etwa prangen üppige Blumenbouquets aus Brokat. Opulenz und Schönheit vereinen sich in diesen kostbaren Kreationen und geben erste Einblicke in die verwobene Geschichte der Mode und Gärten.
Eine jahrhundertealte Liebesgeschichte
Gärten und Mode beeinflussen sich seit Jahrhunderten gegenseitig. Schnitt, Dekor, Stoffe und Farben hängen mit der Leidenschaft des Menschen für die Natur zusammen und gleichzeitig von dieser ab. Die bekannte französische Kostümhistorikerin Nathalie Harran taucht tief in diese Thematik ein und hat eigens für das Napoleonmuseum eine Ausstellung der besonderen Art kreiert: Getreu ihrem Motto «parler du costume, c’est aussi parler d’histoire» (über Kleider zu sprechen, heisst auch Geschichte zu erzählen), stellt die Sonderausstellung eine Zeitreise durch die Modewelt und Gartenstile der vergangenen 600 Jahre dar. 22 einzigartige und faszinierende Exponate zeigen durch verschiedenen Details und Accessoires, wie der Gartenbau die Mode inspiriert hat.
Kostümhistorikerin hat Modelle kreiert
Nathalie Harran vereint ihr Interesse an Geschichte mit der Leidenschaft für Mode in ihrem kunsthandwerklichen Unternehmen «La Dame d’Atours». Ihr Ziel ist es, die Modegeschichte von der Antike bis in die 30er Jahre zum Leben zu erwecken. Im Jahr 1999 gegründet, widmet sich der Betrieb ganz der Kreation und Organisation kultureller Events rund um die Welt der historischen Gewänder. Die Arbeit von Frau Harran kombiniert geschichtliche Bezüge mit Liebe zum Detail und erlesener Qualität. Das Interesse an Geschichte war bei der Kostümhistorikerin stets omnipräsent: So war sie nach ihrem Geschichtsstudium in Forschung und Lehre tätig, bis sie durch ihre Begeisterung für Mode begann, diverse Nähtechniken zu erlernen und diese zu verfeinern. Der Grundstein für «La Dame d’Atours» war gelegt! Frau Harran verfügt mit ihrem Unternehmen mittlerweile über ein grosses Spektrum an rekonstruierten Kostümen und originalgetreuen Gewändern. Eine exklusive Auswahl der faszinierenden Symbiose von Mode und Gärten in einzigartigem Handwerk kann nun auf dem Arenenberg bestaunt werden.
Die Ausstellung ist vom 12. April bis zum 13. Oktober im Napoleonmuseum auf dem Arenenberg zu sehen. Öffentliche Führungen durch die Ausstellung finden an folgenden Terminen statt: 14. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 8. August, 5. September. Apéro ab 18:30 Uhr, 19:00 Uhr Beginn. Mehr Informationen: www.napoleonmuseum.ch
Kontakt
Napoleonmuseum Thurgau
Schloss und Park Arenenberg
CH-8268 Salenstein
Tel.: +41 (0) 58 3457410
www.napoleonmuseum.ch
Öffnungszeiten
April bis September:
Täglich, 10:00 - 17:00 Uhr
Februar bis März und Oktober bis Dezember:
Dienstag bis Sonntag, 10:00 - 17:00 Uhr, Montag Ruhetag
Geschlossen: 23. Dezember 2019 bis 7. Februar 2020
Sonderausstellung:
12. April bis 13. Oktober 2019: «Vernäht! Mode & Gärten – ein Wechselspiel vom Mittelalter bis zur Belle Epoque»
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung mit Christina Egli, Leiterin Wissenschaft/Forschung/Sammlungen und Susanne Draschar, Führerin Napoleonmuseum und Fachfrau im Bereich Mode, an folgenden Terminen:
14. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 8. August, 5. September. Apéro ab 18:30 Uhr, 19:00 Uhr Beginn.
Weitere Arenenberger Höhepunkte 2019
26. Mai Arenenbergertag
14. Juni Serenadenkonzert der Stiftung Napoleon III. im Schloss
22. Juni Fête de la Musique auf dem Arenenberg
24. / 25. August Kaiserliches Wein- und Gartenfest auf dem Arenenberg
24. Nov. – 22. Dez. «Noêl, Noêl», Vorweihnachtszeit auf dem Arenenberg
Das Napoleonmuseum Thurgau in Kürze:
Schloss und Park Arenenberg mit dem 1906 gegründeten Napoleonmuseum ist das einzige deutschsprachige Museum zur napoleonischen Geschichte. Sein Forschungsgebiet reicht von der französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg. Zu diesem Zweck unterhält das Haus wertvolle Sammlungen verschiedener Genres sowie ein umfangreiches Archiv. Seine ca. 25'000 Bände umfassende Forschungsbibliothek wird laufend erweitert. Seit einigen Jahren unterzieht sich das Napoleonmuseum Thurgau einem Wandel. Zusätzliche Räume des ehemaligen Schlossguts Arenenberg erlauben es, aus dem bestehenden Haus ein modernes Institut zur Erforschung, Bewahrung und Präsentation der napoleonischen Geschichte zu entwickeln. Die Sammlung umfasst weltweit begehrte Ausstellungsstücke, wie eine grosse Napoleonschau in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland gezeigt hat.
Mit jährlich rund 30'000 Besuchern zählt das Museum darüber hinaus zu den Anziehungspunkten des Bodenseegebietes. Regelmässige Sonderausstellungen beschäftigen sich mit Facetten der napoleonischen Geschichte am Bodensee. Der umliegende Landschaftspark ist frei zugänglich. In der «Arenenberger Gartenwelt» können Besucher eine Gartenzeitreise en miniature erleben. Der Museumsshop bietet neben Napoleonika auch regional- und landestypische Produkte an. Ein weiterer Besuchermagnet sind die betreuten Kinderprogramme und die Schloss- bzw. Parkführungen.
Aufgrund seiner Lage am internationalen Bodensee und seiner Geschichte versteht sich das Napoleonmuseum Thurgau als Mittler zwischen den Staaten. Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Italien, England, Polen, die USA: Es gibt praktisch kein Land zu dem die Familie Bonaparte von Schloss Arenenberg aus nicht in Verbindung stand. Dieser Tradition folgend, unterhält das Napoleonmuseum umfangreiche internationale Kontakte.